Heute sind viele Fachleute in der Kirche, unsere Kindergartenkinder. Fragen wir diese mal: wenn wir etwas Gutes tun, freuen wir uns dann? Natürlich! Und wenn jemand etwas Gutes erlebt? Dann freuen wir uns mit ihm. In diesen Tagen feiern wir das Gute, dass Jesus uns geschenkt hat.
Singend und jubelnd zogen die Gläubigen am Palmsonntag zur Kirche. Zur Freude der Kinder hallten ihre Hosiannarufe während der Prozession durch den Ort und die gebundenen Palmbuschen wurden dabei kräftig geschwenkt. Nach der Messe stimmten uns die Kindergartenkinder mit Frühlings- und Osterlieder auf die kommende Zeit ein und der Elternbeirat verkaufte selbstgebackenes Ostergebäck.
In der Mitte der Kirche ist es still, in der Mitte der Kirche ist nur das Brot, da braucht es keine Worte – heute gehen wir in die Osterfeier, heute gehen wir in den Drei-Tage-Gottesdienst, heute gehen wir in den Abendmahlsaal. Nach dem Gloria verstummten die Glocken und die Orgel und der Altarraum wurde am Ende der Abendmahlfeier abgeräumt. Zurück blieb ein nackter, kahler Altar. Nach einer kleinen Anbetung, folgte ein stiller Auszug.
Die Glocken sind verstummt, aber so still bleibt es nicht. Die Klöpperkinder stehen ab Gründonnerstag bis Ostersamstag bereit und ziehen zu den Gebets- und Gottesdienstzeiten mit Klöppern und Ratschen durch den Ort. Organisiert und angeführt wurden die Gruppen von den Ministranten, tatkräftig unterstützt von Dorfkindern. Unsere Minis haben geklöppert, zwischendurch noch Eier gesammelt und waren dann noch pünktlich in den Gottesdiensten zum ministrieren. Großes Lob. Noch eine Tradition wird in Gössenheim von den Ave-Sängern durchgeführt. Freitag- und Samstagmorgen ziehen sie durch die Gassen und singen einen Morgengruß an die Muttergottes. Belohnt werden sie am Samstag mit einem leckeren Eierfrühstück. Dankeschön an das Frühstücksteam.
Am Karfreitag gehen wir vom Dunkeln ins Licht. In der Wolke der Dunkelheit sind wir nicht allein, Gott ist bei uns. Wir müssen keine Angst haben Klarheit zu schaffen, die Wahrheit darf verhüllt bleiben. Verhüllt wie das Kreuz, das in der Liturgie enthüllt und verehrt wurde.
Gott ist verborgen, in der schieren, schlichten, einfachen Menschlichkeit. Die Osternacht begann auf dem Kirchplatz am Osterfeuer. In der Lichterfeier wurde die Osterkerze geweiht und am Feuer entzündet. Mit dem Ruf „Lumen Christi – Deo cratias“ trug Pfr. Thoma die brennende Osterkerze in die dunkle Kirche und die Besucher empfingen das Osterlicht. Bis zum Gloria erstrahlte der Kirchenraum im Kerzenschein, dann läuteten die Glocken, die Orgel erklang und es wurde hell. Im Festgottesdienst wurde das neue Taufwasser geweiht und die Gläubigen, sowie die Osterspeisen damit gesegnet, in der Hoffnung, dass jeder Mensch sein Brot in Frieden genießen kann. Genießen konnten alle anschließend auch im Pfarrheim, bei einem vorbereiteten Osterumtrunk.
Frohe Ostern.