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Flurprozessionen - drei Tage vor Christi Himmelfahrt – Eine Prozession der Wernfelder und Adelsberger führt nach Sachsenheim.

 

Auch heute finden überwiegend im ländlichen Raum Bittprozessionen oder Bittgänge an drei Tagen vor Christi Himmelfahrt statt. Die sogenannten "Bitt-Tage".

Wahrscheinlich fand die älteste Bittprozession schon im 4. Jahrhundert in der römischen Kirche statt. Mamertus, Bischof von Vienne, setzte um 470 nach zahlreichen Feuern und Erdbeben, die zur Zerstörung seiner Heimatstadt führten, drei Bittgänge vor Christi Himmelfahrt ein. Eine Prozession zur Abwendung von Gefahren und um göttlichen Beistand.

An den Bitttagen soll verdeutlicht werden, dass der Mensch eine "Schöpfungsmitverantwortung" der Natur gegenüber hat. Durch Gott wurde deren Erhaltung in die Hände der Menschen gelegt. Gläubige bitten gerade in dieser Jahreszeit um göttlichen Segen, um das Gedeihen der aufgehenden Saat, um gutes Wetter, sowie für jede Arbeit und für persönliche Anliegen.

Am Dienstag führte ein Bittgang von Wernfeld und von Adelsberg nach Sachsenheim, um dort eine gemeinsame Messe in der Kirche zu feiern.

Pfarrer Thoma begleitete die Wernfelder Bittgänger auf dem Radweg nach Sachsenheim, während Herr Manger die Adelsberger über einen Flurweg nach Sachsenheim führte. Die Musikkapelle Adelsberg sorgte auf dem Weg sowie in der Kirche für die musikalische Gestaltung. Am sogenannten "Kannsbrunnen" in Sachsenheim trafen sich die Gläubigen und zogen in einer gemeinsamen Prozession zur Kirche.

Im Anschluss an den Gottesdienst hatten Mitglieder des Gesangsvereines am Sängerheim einen Imbiss vorbereitet. So konnten die gut gestärkten Bittgänger auf getrennten Flurwegen ihren Heimweg antreten.

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