Rund 371.000 Euro hat der Zweckbau gekostet, an dem die Kirchengemeinde einen Eigenanteil von 88.500 Euro an Eigenanteil tragen muss. Zuschüsse kamen in Höhe von 242.000 Euro von der Diözese und 40.000 Euro von der Gemeinde.
„Ein Jahr Planung und ein Jahr Bauzeit“, so der damalige Kirchenpfleger Armin Strohmenger, waren auf dem Weg zum neuen Pfarrheim erforderlich. „Das alte Gebäude war baufällig und der Neubau kein Luxus“, betonte er. Dabei hätte die Baumaßnahme schon längst durchgeführt werden sollen, doch die noch dringlichere Sanierung des Kirchturms im Jahr 2002 musste damals vorgezogen werden. Zum Patrozinium der Heiligen Radegundis, der Kirchpatronin der Gössenheimer Kirchengemeinde, konnte das neue Gebäude jetzt eingeweiht werden.
„Gleich in der ersten Sitzung des Kirchenvorstandes mit dem neuen Pfarrer Norbert Thoma im Sommer 2010, habe ich das Thema Pfarrhausnebengebäude angesprochen“, berichtete Armin Strohmenger. Das schöne Wetter und die Vorstandssitzung im Pfarrgarten sorgten mit für eine positive Haltung zur geplanten Maßnahme. „Nach weiteren Gesprächen habe ich gemerkt. hoppla, Da haben wir einen sehr engagierten und fachkundigen Pfarrer für das anstehende Bauvorhaben“. Diesem war der teilweise baufällige Gebäudetrakt neben der Grundstückszufahrt gleich bei seinem Einzug ins Pfarrhaus aufgefallen.
So kamen die bereits in den Jahren 2002 und 2003 erarbeiteten Planunterlagen für den Neubau eines Pfarr- und Jugendheimes auf dem Grundriss des bisherigen Gebäudes wieder ans Tageslicht. Allerdings mussten die Planunterlagen völlig überarbeitet und den jetzt vorherrschenden Bedürfnissen angepasst werden. Mit Zustimmung der Diözese wurde eine neue, bedarfsgerechte und auch finanzierbare Planung vorgenommen.
Weiteren Planänderungen durch das Bau- und Kunstreferat der Diözese konnten dann aber doch Verhandlungen mit der bischöflichen Finanzkammer geführt werden, die trotz weiterer Abspeckungsmaßnahmen, eine Finanzierungslücke offen legten. Durch einen Zuschuss der Gemeinde mit 40.000 Euro und ein Kredit bei der Hausbank konnte schließlich auch diese Lücke geschlossen werden.
Durch Eigenleistung konnte noch im vergangenen Jahr das alte Gebäude abgerissen und somit der Grundstock für den Neubau gelegt werden. Dieser brachte allerdings auch Einschränkungen für die Nachbarn, die Mitarbeiterinnen im Pfarrbüro und Pfarrer Norbert Thoma selbst. Besonders für ihn galt es in den Wintermonaten häufig Eiskratzen an den Scheiben seines Autos, weil seine Garage nicht nutzen konnte.
Seit einigen Wochen gehören diese Einschränken jedoch der Vergangenheit an, denn das neue barrierefreie Gössenheimer Pfarrheim kann nun langsam seiner Nutzung zugeführt werden. In den kommenden Wochen müssen noch die Fußböden verlegt, die Innentüren eingebaut sowie Sanitär- und Kücheneinrichtung montiert werden. Doch dann sollen der große Gruppenraum, der etwa 50 Personen Platz bietet, ein kleiner Sitzungsraum, eine Lagerstätte, Damen- und Herrentoilette sowie ein WC für Menschen mit Behinderung und die kleine Teeküche für Veranstaltungen zur Verfügung stehen.
„Das Pfarrheim wurde gebaut, dass es auch genutzt wird“, hoffte Armin Strohmenger bei der Einweihungsfeier auf viele Besucher. Diesem Wunsch schlossen sich auch Pfarrer Norbert Thoma, der die kirchliche Segnung vornahm, Architekt Armin Kraus und Bürgermeister Theo Gärtner an. Mit einem Festgottesdienst, der Segnungsfeier sowie einem Dämmerschoppen im Pfarrhof, den der Sängerbund Gössenheim, Mundartdichter Robert Ammersbach und die Hofmusik entsprechend untermalten.