Gutes Wetter und reiche Ernte ist noch immer für die Landwirtschaft wichtig. Da hat sich seit Jahrhunderten nichts geändert. Manchmal werden besonders im Frühjahr durch Nachtfröste die Obstbaumblüte beeinträchtigt oder durch Unwetter und Hagel aufkommende Saaten und Getreidefelder zerstört. Früher war die Folge solcher Mißernten nicht selten eine Hungersnot. Auch deshalb hatten die Bittprozessionen an den drei Tagen vor Christi Himmelfahrt bei unseren Vorfahren besondere Bedeutung. In den Gemeinden Gössenheim und Karsbach ist diese Überlieferung noch lebendig. Deshalb ziehen die Gläubigen aus Gössenheim und Karsbach am Vorabend von Christi Himmelfahrt mit Ministranten und Fahnen gleichzeitig von ihren Kirchen aus. Mit einer Flurprozession gehen sie, von den beiden Musikkapellen begleitet, singend und betend durch die Wiesen und Felder zum Treffpunkt auf halber Strecke zwischen beiden Gemeinden. Den Gössenheimer Flurgang führten Pfarrer Norbert Thoma und Manuel Vetter an. Am Bildstock beim "Brünnle", feiern alle gemeinsam Gottesdienst. Für die Kinder gab es auf der Nachbarwiese eine eigene Kinderkirche mit dem Thema der Hirte und das verlorene Schaf. Nach dem Schlusssegen und einer kleinen Stärkung wallten die Gläubigen unter Begleitung der Musikkapellen wieder in ihre Dörfer zurück.
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Flurprozession zum Brünnle
Verantwortung des Menschen für die Schöpfung Gottes – Die Bitttage machen die Verantwortung für die Schöpfung deutlich. Dabei geht es darum, dass wir uns als einen Teil der Schöpfung Gottes sehen und bekennen. Daran erinnerte Diakon Erich Höfling zu Beginn der traditionellen Karsbacher Flurprozession zum Bildstock am Brünnle. Auf halbem Weg zwischen Karsbach und Gössenheim trafen sich auch in diesem Jahr wieder die Gläubigen beider Gemeinden, um am Vorabend von Christi Himmelfahrt gemeinsam Gottesdienst zu feiern und um gutes Wetter und ertragreiche Ernte zu bitten.