Angesprochen waren besonders die Menschen, die im Laufe des Jahres einen Angehörigen verloren hatten. "Sie haben heute ihr Gedenken an ihren Verstorbenen, ihr persönliches Anliegen, ihre Trauer mitgebracht", betonte Heribert Zeller, der Vorsitzende des Hospizvereins in seiner Begrüßung. Pfarrer Norbert Thoma ergänzte: "Wir möchten Sie alle heute an der Hand nehmen und versuchen, der Trauer ein wenig Heimat zu geben. Dies geht besonders gut, wenn wir gemeinsam die Erinnerung an unsere Verstorbenen teilen." Herr Zeller hieß vor allem die ehrenamtlichen Hospizhelfer willkommen, die einen Menschen begleitet hatten - die meisten bis zum Tod. Es waren im laufenden Jahr über 50 Männer und Frauen, dabei auch einige sehr junge Menschen.
Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von der Familie Kitz und dem Organisten Michael Atzmüller.
Die ausgebildeten Hospizbegleiter wissen aus ihrer Erfahrung: Wenn es um Sterben, Tod und Trauer geht, so bleibt vieles bedrückend und rätselhaft. Oft fehlen die Worte, um in einer schwierigen Lebenslage das Fühlen und Denken zu formulieren. Als kleines Zeichen und Symbol der Erinnerung hatten die Hospizfreunde deshalb ein kleines Lichterritual vorbereitet: Jeder Besucher durfte nach vorne an den Altar treten und in wohlwollender Erinnerung an seinen Verstorbenen ein kleines Licht entzünden.
Mit einfühlsamen Texten begleiteten die Hospizbegleiter das Ritual: Die brennende Kerze sei ein Symbol des Erinnerns und bringe durch ihren hellen Schein Trost in das Dunkel der Trauer. Sie sei hilfreich, um Gedenken und Gebet ganz nah zu Gott zu bringen.
Viele Gottesdienstbesucher äußerten sich im Anschluss an die Gedenkstunde sehr positiv und dankbar für die anschauliche und empathische Hilfe auf dem Trauerweg.
Der Hospizverein Main-Spessart bietet jedes Jahr in den Monaten Oktober/November seine Dienst an, um einen Gedenkgottesdienst mitzugestalten.
Text: Heribert Zeller