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Wernfeld: Goldenes Jubiläum – Mit einem Festgottesdienst mit Kindstaufe und einem Stehempfang feierte die Wernfelder Pfarrgemeinde das goldene Mesnerjubiläum von Josef Wachter.

Mit einem Festgottesdienst zum goldenen Mesnerjubiläum von Josef Wachter feierte die Wernfelder Pfarrgemeinde das diesjährige Christkönigsfest. Fast auf den Tag genau vor fünzig Jahren, im November 1959, hatte Wachter das Mesner-Amt vom damaligen Wernfelder Pfarrer Josef Huber übertragen bekommen. Er ist der gute Geist der Kirche, der oft in Vergessenheit gerät: der Mesner. Er ist der "Hausmeister" unserer Kirche und kümmert sich täglich um "sein" Gotteshaus. 50 Jahre lang hat Josef Wachter fast jeden Morgen die Kirche auf- und abends wieder abgesperrt.

Als junger Mann hat Wachter den Mesnerdienst übernommen und über die Jahrzehnte mit bisher fünf Pfarrern zusammengearbeitet, ein sechster wird wohl hinzukommen. Wachter war bei fast allen Gottesdiensten anwesend. In fünzig Jahren kommen da etliche Tausend Stunden im Dienst für die Kirche zusammen. Zu seinen Aufgaben zählen nicht nur das Auf- und Abschließen der Kirche, sondern auch die Vorbereitungen für den Gottesdienst, vor allem an Festtagen.

Der Dienst des Mesners gehört  zu den ältesten und bekanntesten Diensten der Kirche. Der Mesner ist ein wichtiger Helfer bei religiösen Feiern und Handlungen. Er sorgt für die liturgischen Geräte und Gewänder und trägt Mitverantwortung für das Gotteshaus. Bei allen Arbeiten bleibt er unscheinbar und bescheiden im Hintergrund, obwohl vielfältige Vorbereitungen und Nacharbeiten zu erledigen sind. Die Mesnerdienste müssen mit den notwendigen Sachkenntnissen verrichtet werden und setzen einen persönlichen Glauben an Gott und Opferbereitschaft voraus. Dies alles hat Josef Wachter all die vielen Jahre mit großem Engagement und viel Sachkenntnis geleistet. Er ist immer da, wo er gebraucht wird und die Wernfelder sowie die Adelsberger Kirche sind ohne ihn nicht vorstellbar.

 

"Soli deo gloria"  Allein zur Ehre Gottes unter diesem Motto hielt Pfarrer Grönert seine Festpredigt:

„S.D.G.“ Damit beendete Johann Sebastian Bach viele seiner Kompositionen. Damit waren nicht die Töne S, D und G gemeint. Nein, dieses Kürzel steht für „soli deo gloria“ und bedeutet soviel wie „allein zur Ehre Gottes“. Bach ist bekannt für die Zahlensymbolik, die er in seinen Werken eingearbeitet hat. Bestimmte Buchstabenkürzel hat er musikalisch übersetzt. S.D.G. ist eben so ein Kürzel. Doch Bachforscher haben längst herausgefunden, dass die Töne für S.D.G. und die Töne für J.S.B., also Johann Sebastian Bach, dieselben sind. Für Bach hieß das, sein Name steht allein für die Ehre Gottes. Er wollte sein ganzes Leben zur Ehre Gottes leben.

Für Bach stand sein ganzes Schaffen, ja sein ganzes Leben unter dem Wahlspruch „soli deo gloria“.

"Soli deo gloria" "allein zur Ehre Gottes" so verrichtet Josef Wachter nun seit 50 Jahren seinen Mesnerdienst. Durch sein Wissen um die Liturgie und örtliche Traditionen hat er das kirchliche Leben in Wernfeld maßgeblich mitgeprägt und gestaltet.

Im Anschluß an seine Predigt spendete Pfarrer Grönert unter dem regen Interesse der anwesenden Kinder aus der Kinderkirche der kleinen Leila die Taufe. Durch das Sakrament der Taufe wurde Leila in die Gemeinschaft Jesu Christi aufgenommen. Mit den Worten "Wir haben eine neue Christin" stellte Pfarrer Grönert den anwesenden Gemeindemitgliedern den Täufling vor.

Gemeinsam mit seinem Vorgänger, Pfarrer Wolfgang Senzel und dem Vorgänger von Pfarrer Heilmann, Pfarrer Erich Seitz, sowie Pater Liborius Lengler, einem gebürtigen Wernfelder, und Diakon Peter Schraut, zelebrierte Pfarrer Berthold Grönert diesen Festgottesdienst zu Ehren des 50-jährigen Mesnerjubiläums von Josef Wachter. Somit waren drei der fünf Pfarrer, mit denen er bisher zusammengerbeitet hat bei seinem Jubiläum anwesend.

 Am Ende des Gottesdienstes bedankte sich Herbert Beienz im Namen der Kirchenverwaltung, des Pfarrgemeinderates und der gesamten Pfarrgemeinde bei Josef Wachter für "50 Jahre Mesner und Musikus" und überreichte ihm zum Dank einen Blumenstrauß und ein Präsent.  „Im November 1959 hast Du den Mesnerdienst damals noch in der alten Kirche angetreten und ab diesem Zeitpunkt neben dem Pfarrer das kirchliche Leben in Wernfeld maßgeblich mitgeprägt. Deine Mesnerdienste und Dein Wissen um Liturgie und örtliche Traditionen haben hier in Wernfeld bisher schon fünf Pfarrer kennen und schätzen gelernt. So wie es aussieht, wirst du wohl auch den fünften überdauern, ein sechster hinzukommen.“ 36.500 mal hat Josef Wachter in dieser Zeit die Kirche auf- und wieder zugeschlossen. Bis auf wenige Ausnahmen war er immer zur Stelle, wofür ihn die Pfarrgemeinde einen kräftigen Applaus spendete. Neben dem Mesnerdienst in Wernfeld hilft Josef Wachter auch an der Orgel aus, wenn die Organisten verhindert sind und ist auch schon seit Jahrzehnten als Küster und Organist in Adelsberg tätig.

Auch Pfarrer Berthold Grönert bedankte sich bei Josef Wachter für die langjährige Zusammenarbeit und überreichte im eine Dankurkunde von Bischof Friedhelm Hofmann für 50 Jahre Mesnerdienst, einem seltenen Jubiläum.

Ein Stehempfang schloß sich im Anschluß an den Gottesdienst im Pfarrsaal an, zu dem alle Festgäste herzlichst eingeladen waren.

Musikalisch mit festlichen Liedern umrahmt hatten den Gottesdienst die Singfreunde Wernfeld.

 

 

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