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Karsbach: Kreuzeinweihung – Kreuzeinweihung am 03.10.2007 in Karsbach

„Dieses Kreuz soll helfen, allen, die an ihm vorübergehen, ihr persönliches Kreuz zu tragen“, bat Diakon Erich Höfling bei der Segnung des restaurierten Flurkreuzes. Für 8.700 Euro war das ehemalige Friedhofskreuz vor dem endgültigen Verfall bewahrt worden. Während einer Flurprozession wurde es jetzt neu gesegnet.

Das Kreuz, so Diakon Erich Höfling, hat für Christen eine besondere Bedeutung. „Kindern wird bei der Taufe das Kreuzzeichen auf die Stirn gegeben und über dem Grab steht später auch das Kreuz“. Zudem ist es gute Tradition, Feldkreuze in der Natur aufzustellen und sie zu unterhalten. „Dies ist ein positives Zeichen, das sich deutlich von Bemühungen der vergangenen Jahre, Kreuze aus öffentlichen Einrichtungen wie Schulen zu entfernen“, betonte Höfling. Er dankte nach der Segnung allen, die ihren Beitrag dazu geleistet haben, dass das Flurkreuz an der Straße nach Gemünden erhalten werden konnte.

Nicht nur Oberbayern, wie vielfach angenommen, auch Franken ist reich an Feld- und Flurkreuzen, betonte Bürgermeister Martin Göbel. „Dies ist ein Zeichen von Volksfrömmigkeit“, erklärte Göbel. Diese Volksfrömmigkeit ist auch an einer Vielzahl verschiedener Kreuze in der Gemeinde Karsbach zu beobachten. Darum war es eine Selbstverständlichkeit, das stark von Zerfall bedrohte ehemalige Friedhofskreuz zu erhalten.

Wie umfangreich diese Arbeiten waren, erläuterte der Wernfelder Steinmetz Rainer Kuhn. Demnach handelte es sich bei Kreuz aus dem 16. Jahrhundert um eine „sehr qualitätsvolle Arbeit“, bei der Kreuz und Korpus Christi aus einem einzigen Sandstein gefertigt waren. Der verwendete lagige Stein löste sich jetzt jedoch in die einzelnen Lagen auf. Im Jahr 2003 zerfiel der Korpus, dessen Teile sichergestellt werden konnten. Ein Jahr später fiel die Entscheidung zur Restaurierung.

In einem aufwändigen Spezialverfahren trocknete eine Bamberger Firma den oberen Teil des Korpus und tränkte ihn anschließend mit einer Acrylharz. Die weiteren Teile sowie das im Bereich des Stammes des „schwach gewordenen“ Kreuzes mussten ebenfalls Hilfsmittel angewendet werden. Rainer Kuhn lobte das Engagement des federführenden Obst- und Gartenbauvereins, denn „ohne solche Leute gingen Denkmale sonst für immer verloren“.

Allein die Arbeiten der Bamberger Firmen schlugen bei den Kosten mit rund 3.800 Euro zu Buche, informierte Bürgermeister Göbel. Die weiteren Steinmetzarbeiten beliefen sich auf 4.800 Euro. Der Bezirk Unterfranken gewährte einen Zuschuss von 2.170 Euro. Vom Restbetrag übernahm die Gemeinde Karsbach 3.250 Euro. Noch einmal den gleichen Betrag übernahm der Obst- und Gartenbauverein unter Einbeziehung weiterer Ortsvereine sowie der Kirchengemeinde.

Herbert Hausmann

 

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