Zachäus – was muss man sich darunter vorstellen? Dies ist ein Nadelbaum, der am Kirchweihsamstag von den Ministranten mit bunten Fähnchen geschmückt wird. Dann wird er von der Feuerwehr den Kirchturm hochgezogen und zum Turmfenster herausgehängt. Das ist noch nicht so spektakulär, denn da bleibt er als
Anschauungsobjekt hängen. Interessant wird es erst eine Woche später.
Wenn sich der Platz um die Kirche von anfeuernden Besuchern und aufgeregten Jugendlichen aus dem Ober- und Unterdorf füllt, warten alle gespannt auf das 14.00 Uhr Läuten der Kirchenglocken. Das ist das Signal für die gegnerischen Parteien, die sich hinter der Absperrung gegenüberstehen und sich schon mal bereitmachen und warmlaufen. Schnell den Baum von unten noch einmal taxiert, schnell noch einige Anweisungen austauschen und die Mitstreiter instruieren, bevor vom Kirchturm der Ruf erschallt, „Baum fällt“. Kaum berührt der Zachäus den Boden, hängen die Jugendlichen auch schon an ihm dran und ein erbittertes Ziehen und Zerren um das „Kampfobjekt“ beginnt. Wer gewinnt denn dieses Jahr und kann den Baum auf seine Seite ziehen? Da wird schon mal voller Körpereinsatz auf beiden Seiten gezeigt. Nun, der Kampf war kurz und knackig, oder wie Pfr. Thoma sagte: Kaum angefangen und schon wieder vorbei.
Das Unterdorf konnte auch in diesem Jahr seine Siegerstellung wieder behaupten und das Kampfobjekt in einen Hof ziehen. Sofort wird der Baum zersägt und von den Siegern als Trophäe mit nach Hause genommen. Liebe Oberdörfler lasst den Kopf nicht hängen, ihr habt euch tapfer geschlagen und im nächsten Jahr gibt es eine neue Chance.
Wie schön, dass der Musikverein auch in diesem Jahr wieder eine kleine Bewirtung organisiert hatte. Bei den Klängen der Musikkapelle ließen sich die großen und kleinen „Gegner“ Bratwürste, Glühwein und Punsch gemeinsam schmecken. Dabei wurden so manche Tipps und Versprechungen für das nächste Jahr ausgetauscht.